Firmengeschichte
Die Firma Pihlgren ja Ritola produziert seit 1930 am derzeitigen Standort Akaa (Toijala) Tapeten. Die Gründer des Unternehmens waren Fritjof Pihlgren und Matti Ritola.
Die 1930 von diesem Standort erschienene Originalkollektion enthielt 18 unterschiedliche bereits vorhandene Tapetenmuster, von denen jedes in 2-6 verschiedenen Farben gedruckt wurde. Die älteste im Werk eingesetzte Druckmaschine konnte in vier verschiedenen Farben drucken. Aufgrund der stetig steigenden Nachfrage wurde sowohl die Druckmaschine, wie auch das Gebäude erweitert. Es entstand ein dreistöckiges Fabrikgebäude, das bis heute in dieser Form als Produktionsstäte dient.
Heute sind Pihlgren und Ritola die einzigen traditionellen Tapetenhersteller, die Tapeten noch in historischer Art und Weise auf Papier produzieren und einer der wenigen in Europa, die Tapeten in Leimdrucktechnik drucken.
Drucktechnologie
Die Tapeten werden mit einem über 180 Jahre alten Rotationsdruckverfahren gedruckt. Diese
Rotationsdruckmaschinen wurden in Frankreich und Deutschland für den Tapetendruck entwickelt. Das Patent für diese Form der Druckmaschinen wurde 1839 erteilt.
Die im Werk eingesetzte Maschine wurde zuletzt in den 1950er Jahren auf den heutigen Stand gebracht. Der Anteil des Handwerks an der Herstellung dieser historischen Tapeten ist sehr hoch und erfordet viel handwerkliches Können und Geschick.
Alle Tapeten sind auf umweltfreundlichem, ungebleichtem Papier gedruckt. Die historischen Druckrollen sind aus Holz mit Enden aus Metall und Metallverstärkungen am Druckrelief hergestellt.
Weitere Einzelheiten über die Herstellung von Leimdrucktapeten finden Sie, wenn Sie hier klicken.
Verwendete Druckfarben
Gedruckt werden die Tapeten von Pihlgren ja Ritola mit natürlichen Druckfarben nach historischem Vorbild. Trotzdem sind die verwendeten Leimfarben waschbeständig. Es gibt keine Probleme bei der Verarbeitung der nassen Tapete. Bei traditionellen Tapeten ist die Basis für den Druck Kreidemehl mit Pigmenten und einem Bindemittel auf Zellulosebasis, sogenannten Leimfarben.
Die Farben für jedes Tapetenmuster werden werkseitig gemischt. Der richtige Farbton wird bei Pihlgren ja Ritola noch komplett in Handarbeit gemischt. Dies erfordert beachtenswertes handwerkliches Geschick und präzises Arbeiten. Die angemischten Farben werden mit
Original-Tapetenmustern verglichen, bis die exakten Farbtöne erreicht werden. Jede Anfertigung ist ein Unikat mit sichtbaren handwerklichen Spuren, die uns in Zeiten industrieller, maschineller Massenproduktion mit menschlichem Charme und Können verwöhnen.
Künstler und Designer
Die heutige, umfangreiche Kollektion ist geprägt von Stilrichtungen verschiedener Epochen.
Im Laufe der Jahre wuchs die Kollektion von Pihlgren ja Ritola weiter. Heutzutage ist der Fundus der hochkarätigen Muster eine wahre Freude und ein großes kulturelles Erbe. Die vielen unterschiedlichen Motive werden in drei Kollektionen eingeordnet, in eine Designkollekion (Taitelija-mallisto), eine Retro- / Vintage-Kollektion (Retro-mallisto), sowie eine klassische und historische Kollektion (Klassinen-mallisto). Zudem werden die Muster ständig in Sonderfarbtönen gedruckt.
In den Anfangsjahren der Tapetenherstellung waren der Name oder die Urheberrechte des Designers noch nicht wichtig, so dass Designer(innen) oft übersahen, ihre Design schützen zu lassen.
Spätestens in den 50er Jahren wurden Tapetendesigner und -designerinnen zu einem wichtigen Thema. Das finnische Design boomte enorm. Finnisches Design wurde weltberühmt. Finnische Designer erhielten in dieser Zeit internationale Auszeichnungen, was die Tapetenherstellung weiter beflügelte.